Herzlich willkommen zur 31. Ausgabe des ‘CSRD Kompass’. Schön, dass du mitliest. Die Lesezeit beträgt ca. 4 Minuten. Ich freue mich über dein Feedback und Weiterempfehlungen.
🔧 Praxistipp: Was wir aus den ersten ESRS-Berichten lernen können
Die ersten umfassenden Nachhaltigkeitsberichte nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) liegen vor – Zeit für einen Realitätscheck. Die neue Studie von DRSC und Deloitte bietet spannende Einblicke in die Berichterstattungspraxis. Hier sind die wichtigsten Learnings:
1. Umfang und Aufwand sind höher als gedacht
Viele Unternehmen haben mit 60-100 Seiten gerechnet – tatsächlich liegt der Durchschnitt bei über 130 Seiten (DAX: 158). Auch kleinere Unternehmen sollten also genug Zeit und Ressourcen einplanen.
2. Die Wesentlichkeitsanalyse ist das Herzstück
Im Schnitt wurden 6 von 10 ESRS-Themen als wesentlich eingestuft. Die Wahl wesentlicher Themen folgt klaren Mustern – ein guter Startpunkt für die eigene Analyse.
3. Klarheit schlägt Länge bei IROs
Zwar identifizieren Unternehmen zwischen 5 und 118 IROs, doch die Qualität schwankt: von vagen Schlagworten bis zu präzisen Beschreibungen. Tipp: Weniger Buzzwords, mehr Substanz.
4. Fokus auf das Wesentliche bei den Disclosure Requirements
Von 70 wesentlichen Angabepflichten (DRs) werden im Durchschnitt 40 beachtet – mit Schwerpunkten auf Sozial- und Umweltthemen. Selektives, aber fundiertes Reporting ist also gelebte Praxis.
5. Prüfung frühzeitig mitdenken
Fast alle Berichte wurden geprüft – meist mit limited assurance. Wer ernst genommen werden will, sollte frühzeitig eine Prüfung einplanen.
Die Early Movers liefern wertvolle Orientierung – auch für kleinere Unternehmen. Wer jetzt systematisch vorbereitet, erspart sich später hektische Aufholjagden. Wenn du Fragen zur Umsetzung hast oder wissen willst, wie du diese Erkenntnisse auf dein Unternehmen überträgst – melde dich gerne.
🔍 Spotlight: VSME Software - So triffst du die richtige Wahl
Der VSME Standard bietet eine schlanke Lösung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMUs und berichtspflichtigen Unternehmen, die sich auf die CSRD vorbereiten möchten. Doch braucht es dafür ein Tool?
VSME Word-Template oder Software?
Für kleine Unternehmen reichen gut strukturierte Word-/Excel-Vorlagen oft aus: kostengünstig, flexibel, ohne IT-Aufwand.
Softwarelösungen punkten bei größeren Teams und komplexeren Prozessen mit automatisierter Datenerhebung.
Welche Tools und Softwarelösungen bieten den VSME-Standard bereits an?
VSME Vorlage
CSR Tools bietet ein VSME Word-Template für 699€ an mit vorgefertigten Texten/Tabellen, strukturierter Anleitung und VSME Datenpunkte-Liste.
Softwarelösungen mit einem VSME-Modul:
Wir haben auch unsere CSR Tool-Übersicht aktualisiert und `VSME` als Berichts-Framework ergänzt.
Fehler die es bei der VSME-Tool-Auswahl zu vermeiden gilt:
Überdimensionierte und komplexe ESG-Suiten wählen
Datenschutz übersehen
Nutzerbedürfnisse der relevanten Stakeholder ignorieren
Keinen Demo-Zugang nutzen und Software testen
Fazit: VSME Softwarelösungen können Prozesse standardisieren und vereinfachen – müssen aber zum Unternehmen passen. Wer noch startet, fährt mit einem simplen Template oft besser. Wer skalieren will, sollte testen und vergleichen.
Wenn du Interesse hast, bei der Entwicklung eines Nachhaltigkeitsstrategie-Tools mit Feedback oder als Testnutzer:in mitzuwirken, freue ich mich über eine Nachricht von dir oder trage dich hier ein.
📫 Neueste CSRD-Updates
Das DRSC hat der EFRAG ein Positionspapier mit zehn konkreten Reformvorschlägen zur Überarbeitung der ESRS Set 1 übermittelt und fordert u.a. mehr Prinzipienorientierung, einen einheitlichen Konsolidierungskreis und flexible Berichtspflichten. [15.04.25]
Eine neue Verordnung erleichtert Unternehmen den Zugang zu Grundbuchdaten für den Ausbau von Wind-, Solar- und Telekommunikationsprojekten, um den Ausbau zu beschleunigen. [14.04.25]
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt, der u.a. eine bürokratiearme Umsetzung von CSRD, CSDDD und LkSG vorsieht sowie Erleichterungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung anstrebt. [11.04.25]
Deloitte und das DRSC haben ein zweites Update ihrer Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht, das erstmals branchenspezifische Auswertungen enthält. [09.04.25]
EFRAG hat eine öffentliche Konsultation zur Überarbeitung von ESRS Set 1 gestartet und ruft bis zum 06. Mai 2025 zur Einreichung von Stellungnahmen auf. Bis Oktober sollen dann die technischen Empfehlungen finalisiert und an die Europäische Kommission übergeben werden. [08.04.25]
Die EU-Kommission hat die Ausschreibung zur Neubesetzung des Vorsitzes des EFRAG Sustainability Reporting Boards veröffentlicht. [03.04.25]
Der EU-Rat hat dem „Stop-the-Clock“-Vorschlag des Omnibus zur Verschiebung der Anwendung von CSRD und CSDDD zugestimmt – die EU-Mitgliedstaaten müssen die Richtlinie nun bis zum 31. Dezember 2025 umsetzen. [03.04.25]
Die Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen hat der EU-Kommission Empfehlungen zur Aufnahme neuer Tätigkeiten in die Taxonomie vorgelegt; ein delegierter Rechtsakt zur teilweisen Umsetzung wird folgen. [01.04.25]
Die Science Based Targets initiative (SBTi) hat den überarbeiteten Net-Zero Standard vorgestellt. Unternehmen sind eingeladen, bis zum 1. Juni Feedback einzureichen. [30.03.25]
🎪 Anstehende Veranstaltungen
23.04: VSME-Standard - So geht praxistaugliches ESG-Reporting (EQS)
24.04: Nachhaltigkeitsbericht mit VSME (Agentur 2020)
24.04: VSME Standard (susform)
29.04: We Need To Talk About... CSRD [mit Alex Spahn (EN)] (Ad Net Zero)
29.04: Klimaanpassung - Regulierung, Risiken und Ziele (GreenWorks)
29.04: CO₂-Bilanzierung im Rahmen der CSRD (Grubengold)
06.05: CO2-Bilanzierung gem. ESRS E1 (KPMG)
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Alexander Spahn