Willkommen zur 7. Ausgabe des ‘CSRD Kompass’. Schön, dass Sie mitlesen. Die Lesezeit beträgt ca. 4 Minuten. Ich freue mich über Ihr Feedback und Ihre Weiterempfehlung.
🔍 Spotlight: EU-Taxonomie
Wussten Sie, dass Unternehmen, die von der CSRD betroffen sind, Ihre Aktivitäten hinsichtlich Umweltauswirkungen auch nach der EU-Taxonomie berichten müssen?
Schockiert? Tatsächlich wird das von vielen Unternehmen übersehen. Hier sind die wichtigsten Informationen dazu.
Was ist die EU-Taxonomie?
Die EU-Taxonomie ist ein Klassifikationssystem, um festzulegen, welche Wirtschaftsaktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten können. Das Hauptziel dieses Systems ist es, Finanzströme und Investitionen in nachhaltige Projekte und Aktivitäten zu lenken.
Was muss konkret berichtet werden?
Umsatzerlöse: Anteil der Geschäftsumsätze aus ökologisch nachhaltig klassifizierten (“taxonomiekonformen“) Wirtschaftstätigkeiten im Verhältnis zum Gesamtumsatz des Unternehmens.
Investitionsausgaben (CapEx): Anteil der „nachhaltigen“ Investitionen gemessen an den Gesamtinvestitionen des Unternehmens.
Betriebsaufwand (OpEx): Der Anteil der taxonomie-konformen Betriebsausgaben (inkl. Ausbildungskosten und F&E) analog den ’nachhaltigen CapEx‘ im Verhältnis zu den gesamten Betriebsausgaben.
Welche Wirtschaftsaktivitäten gelten als ‘taxonomiekonform’?
Wirtschaftsaktivität gelten dann als taxonomiekonform, wenn sie einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem von insgesamt sechs Umweltzielen (Klimaschutz; Anpassung an den Klimawandel; Wasserressourcen; Kreislaufwirtschaft; Verschmutzung; Ökosysteme und Biodiversität) leistet, ohne den anderen zu schaden (Do No Significant Harm – DNSH). Zugleich müssen gewisse Mindestanforderungen, z. B. in Bezug auf Soziales und Menschenrechte, erfüllt werden.
Ok, wie lege ich los?
Die Europäische Kommission stellt ganz passable Hilfestellungen und Tools für die Erfüllung der EU-Taxonomie bereit.
EU-Taxonomie-Navigator: Eine Website, die eine Reihe von Online-Tools anbietet, die EU-Taxonomie auf einfache und praktische Weise besser zu verstehen, um letztlich ihre Umsetzung zu erleichtern.
EU Taxonomy Compass: Ermöglicht zu überprüfen, welche Aktivitäten in der EU-Taxonomie enthalten sind (Taxonomie-fähige Aktivitäten), zu welchen Zielen sie wesentlich beitragen und welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit die Aktivitäten als Taxonomie-konform gelten.
EU Taxonomy Calculator: Bietet den Nutzern ein Beispiel für die verschiedenen Schritte, die ein nichtfinanzielles Unternehmen durchlaufen muss, um die vorgesehenen Vorlagen auszufüllen, um die Eignung für die Taxonomie (1) und die Anpassung (2) zu ermitteln und die KPIs zu berechnen.
Die Daten müssen in einem tabellarischen Meldebogen (siehe Anhang II der delegierten Verordnung) veröffentlicht werden.
Weitere Informationen gefällig?
🔧 Praxistipp: ecocockpit ermöglicht kostenlose Erstellung der CO₂-Bilanz
Die Effizienz-Agentur NRW hat eine webbasierte und kostenlose Plattform zur detaillierten Erfassung der Treibhausgasemissionen entwickelt. Die Benutzerfreundlichkeit und eine umfassende Datenbank mit CO₂-Äquivalenten unterstützen die Berichterstattung nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG), dem international anerkannten Standard zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen.
Dadurch wird es sehr einfach, eine CO₂-Bilanz schnell und umfassend zu erstellen. Unternehmen können so den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden und sich gleichzeitig zukunfts- und wettbewerbsfähiger aufstellen. Die eingegebenen Daten bleiben dabei anonym und werden vom System nicht gespeichert.
Wesentlichkeitsanalyse Excel Template: Es freut mich sehr, dass das Template so positive Resonanz erfährt! Bis zum 30.04.2024 erhalten alle Newsletter Abonnent:innen noch exklusiv 20% Rabatt auf die Excel Vorlage. Jetzt sichern!
📫 Aktuelle CSRD-Updates & Veranstaltungen
CSRD Updates
Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat Pläne veröffentlicht, die Verwendung von Emissionsgutschriften zum Ausgleich von Scope-3-Emissionen auszuweiten. Nach harscher Kritik rudert die SBTi nun zurück [19.04.24].
Die Europäische Kommission hat Berichtigungen (vor allem Rechtschreibfehler, falsche Verweise und andere offensichtliche Fehler) zum Set 1 der European Sustainability Reporting Standard (ESRS) veröffentlicht [18.04.24].
Ein neues Diskussionspapier des Umweltgutachterausschusses (UGA) untersucht Schnittmengen in der Anwendung und Berichtsprüfung zwischen EMAS und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CRSD) [08.04.24]
Das Sustainability Standards Board of Japan hat neue Drafts für die Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht. Diese wurden in Anlehnung an die internationalen Standards der IFRS entwickelt. [05.04.24]
Deutscher Nachhaltigkeitskodex soll weiterentwickelt und u.a. mit einer neuen Webplattform Zur Berichterstattung erweitert werden und insbesondere den Mittelstand bei Nachhaltigkeitsberichten entlasten [02.04.24].
Events
23.04: Wasserfußabdruck messen, Wasserstrategie entwickeln (Green.Works)
24.04: Ihr Weg zur einfachen CO2-Bilanz mit ecocockpit (MVeffizient)
24.04: CSRD - From data to disclosure (SAP und PwC)
24.04: CSRD & Doppelte Wesentlichkeit meistern (Code Gaia)
24.04: CSRD in der Energiewirtschaft (Energieforen)
24.04: Placing CSRD in the Context of the EU Regulatory Landscape (G&A)
25.04: CSRD-konform durch E-Flotte (Mobility House)
26.04: Die Sozialstandards der CSRD I Umsetzung von ESRS S1 & S4 (VFU)
02.05: Dekarbonisierung der Lieferkette (ClimatePartner)
03.05: Derive your disclosure requirements incl. metrics (PwC)
08.05: Cloud Talk CSRD – von der Pflicht zur Chance (MyClimate)
16.05: Supporting companies in applying the ESRS (EFRAG)
Falls der ein oder andere Fachbegriff bzw. Abkürzung noch unbekannt ist, schauen Sie gerne in unserem Nachhaltigkeitslexikon nach. Kennen Sie schon unser Newsletter Empfehlungsprogramm?
Vielen Dank 🙏🏼
Alexander Spahn