CSRD Kompass: Die Wahrheit über den Green Deal und die Europawahl 2024
Newsletter #9
Willkommen zur 9. Ausgabe des ‘CSRD Kompass’. Schön, dass Sie mitlesen. Die Lesezeit beträgt ca. 6 Minuten. Ich freue mich über Ihr Feedback und Ihre Weiterempfehlung.
🔍 Spotlight: Europawahl - Wird der Green Deal gerettet oder zerschlagen?
Am 9. Juni wählen wir ein neues EU-Parlament. Ein entscheidender Moment für den EU Green Deal, wovon die CSRD eine Maßnahme ist. Diese Wahl wird maßgeblich bestimmen, wie ambitioniert Europa seine Klimaziele verfolgt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen.
„Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels spürt, und die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann.“
- Barack Obama -
Hier sind die wichtigsten Informationen der relevantesten Parteien hinsichtlich ihres Klimaschutz Engagements in jeweils einem Satz zusammengefasst:
1. Europäische Volkspartei (EVP) - CDU/CSU
Die EVP beabsichtigt, den Green Deal beizubehalten, jedoch stärker auf europäische Technologien und finanzielle Unterstützung für Landwirte, Fischer und KMUs zu setzen sowie das Verbot von Verbrennungsmotoren zu überdenken.
2. Progressive Allianz der Sozialdemokraten (S&D) - SPD
Die SPD will ein klimaneutrales Europa durch hohe Investitionen in erneuerbare Energien und Infrastruktur erreichen, den öffentlichen Verkehr ausbauen und das Emissionshandelssystem stärken.
3. Renew Europe (RE) - FDP
Die FDP setzt auf Technologieoffenheit und Marktwirtschaft, unterstützt den Emissionshandel und fordert eine innovationsfreundliche Regulierung sowie die Förderung von Kernfusion und Wasserstofftechnologien.
4. Europäische Freie Allianz (EFA) - Bündnis 90/Die Grünen
Die Grünen streben eine Energieunion mit hundert Prozent erneuerbaren Energien, massive Investitionen in nachhaltige Technologien und eine Reform der EURATOM-Verträge an, lehnen jedoch Atomkraft ab.
5. Die Linke - Die Linke
Die Linke fordert einen sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Umbau Europas, eine drastische Reduktion von Straßen- und Flugverkehr sowie eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien bis 2035.
6. Identität und Demokratie (ID) - AfD
Die AfD lehnt den EU Green Deal und menschengemachten Klimawandel ab, fordert eine Renationalisierung der Energiepolitik und unterstützt fossile Energien sowie Atomkraft.
7. Volt - Volt Deutschland
Volt fordert umfassende Maßnahmen zur CO2-Reduzierung, die Einführung eines EU-Klimanotfallgesetzes, den Ausbau des Emissionshandelssystems und die Förderung kohlenstoffarmer Energiequellen.
Welche Parteien halten auch wirklich ihr Versprechen?
Welche Parteien in den vergangenen 5 Jahren ihr Klima-Versprechen eingelöst und den Green Deal unterstützt haben, zeigt das WWF Parteien-Ranking:
Die größten Diskrepanzen zwischen Wahlprogramm und tatsächlicher Umsetzung im Bereich Klimaschutz, Naturschutz und Umweltpolitik zeigen sich bei der FDP und CDU/CSU. Diese Parteien erreichen trotz ihrer klimafreundlichen Programme vergleichsweise niedrige Punktzahlen in der Rangliste des WWF. Parteien wie Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Volt hingegen zeigen eine hohe Übereinstimmung zwischen ihren Programmen und ihrem Abstimmungsverhalten im Europäischen Parlament.
Unser Blog Artikel zeigt neben weiteren Details zu den Parteiprogrammen, welche Auswirkungen die geplanten Maßnahmen für KMUs haben. Geben Sie am 9. Juni Ihre Stimme für demokratische Werte und den Erhalt unseres blauen Planeten ab.
🔧 Praxistipp: Auswahl einer CSRD Beratung
Großunternehmen und Konzerne arbeiten häufig mit Unternehmensberatungen zusammen. Bei der Umsetzung der CSRD stehen nun auch zahlreiche KMUs vor großen Herausforderungen: Kaum Ressourcen für eine komplexe Thematik. Und die Uhr tickt auch.
Der Einsatz von externen Beratungen oder Freelancer:innen ist für viele Unternehmen eine logische Konsequenz. Doch welche Optionen gibt es und was sind die Vorteile?
1. Große Unternehmensberatungen
Die großen Beratungshäuser wie McKinsey, BCG, Deloitte und PwC bieten ein sehr breites Spektrum an Dienstleistungen für die verschiedensten Industrien an und bieten folgende Vorteile:
Umfangreiche Erfahrung mit regulatorischen Anforderungen und komplexen Projekten
Breites Spektrum an Fachwissen und Dienstleistungen, was ein integriertes Beratungserlebnis ermöglicht
Globale Präsenz, die eine Beratung in verschiedenen geografischen Regionen ermöglicht
2. Spezialisierte Nachhaltigkeitsberatungen
Die Nachhaltigkeitsexpert:innen (z.B. fors.earth, envistra und ERM) fokussieren sich ausschließlich auf Nachhaltigkeitsthemen und bringen tiefes Wissen in spezifischen Bereichen mit. Dies bringt meist folgende Vorteile mit sich:
Tiefgreifendes Fachwissen in spezifischen Nachhaltigkeitsbereichen
Maßgeschneiderte Lösungen für die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Unternehmen
Engagierte Aufmerksamkeit und oft eine enge Kundenbeziehung
3. Freelancer und unabhängige CSRD Berater
Der Einsatz von unabhängigen Berater:innen die ausgewiesene Nachhaltigkeits- bzw. CSRD-Expertise mitbringen (z.B. Alexander Spahn (ich), Thorsten Soll, Kathrin Jansen) eignet sich insbesondere für KMUs:
Kosteneffizienz und Flexibilität in der Dienstleistung
Oft hands-on Mentalität und direktes Anpacken anstatt Unmengen an PowerPoint Folien zu gestalten
Hohe Personalisierung und direkte Kommunikation
Häufig schnelle Verfügbarkeit und mögliche Skalierung der Dienstleistungen nach Bedarf
Für Unternehmen, die bisher noch wenig Erfahrung in der Zusammenarbeit mit externen Berater:innen haben, haben wir eine kostenlose Checkliste zur Auswahl einer CSRD Beratung erstellt. Den gesamten Artikel gibts hier.
📫 Aktuelle CSRD-Updates & Veranstaltungen
CSRD Updates
Die externen Stellungnahmen zum deutschen CSRD-Referentenentwurf wurden vom BMJ öffentlich gemacht. Das DRSC hat ermittelt, dass u.a. folgende Themen am häufigsten aufgegriffen wurden: Prüfungsaspekte, Verknüpfung mit dem LkSG, persönlicher Anwendungsbereich, einheitliches elektronisches Berichtsformat, und die Möglichkeiten zur Konzernbefreiung [14.05.24].
Die EFRAG hat einen überarbeiteten Entwurf zur ESRS-Sektorklassifizierung (mit 35 Sektoren) veröffentlicht, der die Nachhaltigkeitsberichterstattung an das neue NACE 2.1-System anpasst und Klarheit sowie Konsistenz in den Offenlegungen verbessert [08.05.24].
Der BDI und das DRSC haben eine Broschüre erstellt, die Unternehmen einen Überblick über die neuen EU-Vorgaben zur CSRD-Berichterstattung gibt und erste Ideen zur Umsetzung bietet [07.05.24].
Events
22.05: ESRS E1 implementation (Nordic Sustainability)
23.05: Unlocking Synergy between ISSB & ESRS (IFRS & EFRAG)
23.05: Löse das Rätsel um die CSRD-Wesentlichkeitsanalyse (Luup)
23.05: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (Sustaind)
23.05: Automate your CSRD Reporting (AIS Consulting)
24.05: Wie Tools die Berichterstattung revolutionieren können (Ubirch & Luup)
28.05: Die CSRD erfolgreich meistern ( 2020 - Agentur für Nachhaltigkeit)
04.06: Masterclass: Digitalisierung und Nachhaltigkeit (GREEN.WORKS)
04.06: Risikoanalyse gemäß CSRD verstehen und umsetzen (ClimatePartner)
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Vielen Dank 🙏🏼
Alexander Spahn